Die Lernenden der Klasse FL20A der Allgemeinen Berufsschule Zürich absolvieren nun bald das letzte Semester während ihrer dreijährigen Ausbildung zu Fleischfachleuten. Es ist an der Zeit, Ihnen einen Einblick in den Schulalltag zu gewähren.

Es ist 7.30 Uhr mitten im Herzen von «Züri». Die Allgemeine Berufsschule Zürich (ABZ) befindet sich direkt hinter dem Hauptbahnhof und ist somit für die Lernenden aus insgesamt vier Kantonen (Zürich, Thurgau, Schaffhausen und Aargau) gut erreichbar. Noch etwas müde Blicke schweifen durch das Klassenzimmer, was sich aber schnell ändert. Heute steht nämlich Pastetenherstellung auf dem Programm! Gute Arbeit in der Theorie, eine funktionierende Klassendynamik und ein grosses Interesse darf man auch mal mit praktischen Arbeiten belohnen. Die Theorie ist schliesslich erst dann richtig verankert, wenn sie auch mit der Praxis verbunden werden kann.

Die Räumlichkeiten der ABZ lassen diesen hybriden Unterricht sehr gut zu, befindet sich doch eine eigene Küche mit Wursterei-Einrichtung und Zerlegetisch gleich im Hinterraum des Klassenzimmers der Fleischfachleute. Die Lernenden haben bereits eine Woche zuvor ihre Aufträge gefasst, geplant und sind nun bereit für die Herstellung. Mit kurzen Vorzeigesequenzen stellen die angehenden Fleischfachleute mit sehr viel Geschick, Interesse und Humor ihre eigens kreierten Pasteten her. Es macht ihnen sichtlich Freude, «trotz» der feinfühligen Arbeit. Von den 13 Lernenden sind nämlich gerade mal 3 in der Veredelung tätig.

Um die Kreativität und Eigeninitiative der jungen Lernenden zu fördern, durften alle eine eigene Kreation erstellen. Dies zu Themen wie «Mis Liäblingsässä», «exotisch», «innovativ» oder beispielsweise «Hä – passt das zämmä?». So entstanden spannende und schlussendlich alles gelungene Pasteten wie die Cordon-bleu-Pastete, mit Schinken, Käse und Paniermehl überbacken, oder die Affenpastete, bestehend aus einer gerollten Schweinsbrust, gefüllt mit Curry, getrockneten Bananen und Brät. Tönt exotisch, hat aber alle Anwesenden sehr überzeugt. Unter den Innovationen fand sich eine grobe Geflügelpastete, gebunden mit Spinat und Ei («ohne Schweinefleisch»). Das «Sulzen» wurde dann aus Zeitgründen weggelassen. Die Lernenden lernten dabei das Handwerk der Pastetenherstellung, die gesamte Planung, forderten ihre Kreativität heraus, zeigten ihr Können im Degustieren und erstellten über das Gesamte eine Dokumentation mit der dazugehörigen Theorie. Vielleicht wird auch der eine oder andere Prüfungsexperte am Qualifikationsverfahren in den Genuss einer solchen Pastete kommen.

In unserer Branche hört man vielerorts nur noch: «Wir haben keine Fachkräfte mehr», «uns fehlt der Nachwuchs», «die heutigen Lernenden wollen gar nicht». Diese talentierte und motivierte Klasse zeigt das Gegenteil. So wachsen dank engagierten Ausbildungsbetrieben breit ausgebildete, motivierte und passionierte Berufsleute heran, die uns als Lernende bereits einen grossen Mehrwert generieren. Es erfordert Mut und Überwindung, den Jungen den Platz zu geben, den sie brauchen, damit sie ihr Können, den Willen und ihre Kreativität beweisen können. Leben wir ihnen unsere eigene Leidenschaft in allen Belangen vor und schaffen wir es, diese auf sie übergreifen zu lassen, leisten wir einen wertvollen Beitrag an die Nachwuchsförderung und die Etablierung junger Fachkräfte in der Fleischbranche. Wir geben ihnen einen Grund, auf unserem Beruf zu verweilen, sich weiterzubilden und längerfristig zu bestehen. Mit entsprechender Wertschätzung können wir ihnen eine Zukunft vorleben und aufzeigen – und uns selbst eine Zukunft verschaffen! Denn ohne Nachwuchs gibt es keine Zukunft. Deshalb bitten wir Sie, als Betriebsinhaber und Ausbildner: Engagieren Sie sich für unsere Zukunft und bilden Sie Lernende aus! Wirft man einen Blick auf die sinkenden Lernendenzahlen, sind Sie mehr denn je gefragt!

Nicole Geisser,
Allgemeine Berufsschule Zürich

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